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Wechselwirkungen von Medikamenten bei CF

Gesundheit

Wechselwirkungen von Medikamenten bei CF

 

Wechselwirkungen von Medikamenten können auch bei cystischer Fibrose (CF, Mukoviszidose) vorkommen und unerwünschte sowie manchmal auch gefährliche Folgen nach sich ziehen.1,2 Sie können die Wirkung eines Arzneimittels verstärken oder abschwächen.2 Damit die Medikamente optimal wirken können, ist es daher wichtig, mögliche Wechselwirkungen zu kennen und zu vermeiden.3


 

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Wechselwirkung – was bedeutet das eigentlich?

Von Wechselwirkungen spricht man in der Medizin dann, wenn sich zwei oder mehrere Arzneistoffe in ihrer Wirkung gegenseitig beeinflussen.3  Das bedeutet, dass ein Medikament durch die gleichzeitige oder aufeinanderfolgende Einnahme eines anderen Arzneimittels in seiner Wirkung verstärkt oder gehemmt wird.3 Die Wirkungsdauer kann ebenfalls von solchen Faktoren verändert werden.3 Selbst bestimmte Nahrungs- und Genussmittel können Einfluss auf die Wirkung von Medikamenten nehmen und somit zu unerwünschten Wechselwirkungen führen.3 Es ist daher ratsam, diese Problematik in einem ausführlichen Gespräch mit der CF-Ärztin bzw. dem CF-Arzt abzuklären.3

Person die mehrere Tabletten in der Hand hält

Food-Effekte bei Medikamenten

 

Der Food-Effekt bei Medikamenten im Zusammenhang mit CF beschreibt den Einfluss der Nahrung auf die Arzneistoffresorption, in anderen Worten, wie gut der Wirkstoff vom Körper aufgenommen werden kann.4  Besteht bei Medikamenten für CF also ein Food-Effekt, so ist davon auszugehen, dass der Füllungszustand des Magens sowie die Inhaltsstoffe, die Art und Konsistenz der Mahlzeit die Wirkung eines Arzneistoffes bestimmen.5  Darüber hinaus kann die Nahrung die Geschwindigkeit der Freisetzung des Wirkstoffes und die Resorptionsrate und damit den Erfolg bzw. Misserfolg des Medikaments beeinflussen.5
 

Man unterscheidet zwischen einem positiven sowie negativen Food-Effekt, der jeweils wirkstoffabhängig ist.4,5 Bei einem positiven Food-Effekt steigt die Bioverfügbarkeit von Arzneimitteln mit der Einnahme einer Mahlzeit, während sie beim negativen Food-Effekt sinkt.5 Die Bioverfügbarkeit ist eine Messgröße, welche angibt, wie viel Medikament resorbiert wird und am Wirkort zur Verfügung steht.6  Bleibt die Bioverfügbarkeit konstant, liegt kein Food-Effekt vor, die Einnahme kann unabhängig von der Mahlzeit erfolgen.5

 

 

Einfluss der Medikamente auf die Nährstoffaufnahme

 

Hände von einem Arzt und eine Patientin

Die Gabe von Medikamenten bei CF wirkt sich ebenfalls auf die Nährstoffaufnahme aus.5 So kann der Appetit direkt oder indirekt beeinflusst werden und der Geschmackssinn gestört bis verloren werden.5 Des Weiteren können bestimmte Wirkstoffe auch den Mineralstoffwechsel und die Verstoffwechselung von Vitaminen verändern.7  Mangelernährung, welche auch bei CF auftreten kann, kann zudem dazu führen, dass sich die Einnahme von Arzneimitteln negativ auf den Vitamin- und Mineralstoffhaushalt auswirkt.5,8  Beispielsweise können Protonenpumpenhemmer die Aufnahme von Eisen, Vitamin C und Kalzium reduzieren.5 

CYP-Enzyme und die Rolle von CYP3A

 

Damit Arzneimittel verstoffwechselt werden können, müssen sie die Leber durchlaufen.9  Der Mechanismus hinter diesem Prozess erfolgt über ein Enzymsystem, die sogenannten Cytochrom-P450-Enzyme (CYP-Enzyme).5,9 Die Fähigkeit der Enzyme zur Verstoffwechselung ist begrenzt, weshalb es bei der Einnahme von zu vielen Arzneimitteln zu einer Überlastung des Enzymsystems kommen und das Risiko für Nebenwirkungen steigen kann.9,10 
 

Die CYP-Enzyme können von vielen Medikamenten und Nahrungsmitteln beeinflusst werden.9 Zum Beispiel kann der Verzehr von Grapefruit zu einer Hemmung der Enzyme führen, wodurch es zu einer Verstärkung der Wirkungen sowie Nebenwirkungen des Arzneimittels kommt.5,9,10 Das Gegenteil ist beim Konsum von Johanniskraut oder Lakritz der Fall.5 Diese führen zu einer Verstärkung der Enzymaktivität, wodurch Wirkstoffe schneller abgebaut und ausgeschieden werden – die Wirkung der Medikamente wird abgeschwächt.5,9,10

 


Tipps für die richtige Medikamenteneinnahme

 

Die richtige Medikamenteneinnahme bei cystischer Fibrose ist für den Erfolg der Therapie von großer Bedeutung.  Um dies zu gewährleisten, haben wir einige Tipps für CF-Betroffene aufgelistet: 

  • Tipp 1: Feste Medikamente sollten mit aufrechtem Oberkörper und einem Glas Leitungswasser zu sich genommen werden.5 
     
  • Tipp 2: Bei magensaftresistenten, überzogenen Medikamenten wird eine nüchterne Einnahme empfohlen.5 Ein nüchterner Zustand ist eine halbe Stunde vor und zwei Stunden nach dem Essen gegeben.5
     
  • Tipp 3: Es sollte ein gleichmäßiger und konstanter Abstand zur Mahlzeit eingehalten werden.5 
     
  • Tipp 4: Bei einer Dauermedikation wird von einer kurzfristigen und einseitigen Ernährungsumstellung abgeraten.5
     
Hände einer Frau die ein Glas Wasser und zwei Tabletten hält
  • Tipp 5: Die Wirkung von Antibiotika kann von Milchprodukten und Mineralwasser beeinträchtigt werden.5 Die Medikamente sollten daher mindestens vier Stunden nach oder zwei Stunden vor dem Verzehr eben genannter Lebensmittel eingenommen werden.5
     
  • Tipp 6: Alkohol führt zu den meisten Wechselwirkungen in Zusammenhang mit Medikamenten und sollte möglichst vermieden werden.5
     
  • Tipp 7: Beim Genuss von Kaffee und schwarzem sowie grünem Tee ist auf einen zeitlichen Abstand von mindestens einer Stunde zwischen dem Getränk und der Einnahme von Neuroleptika, Antidepressiva und Antibiotika zu achten.5,12 
     
  • Tipp 8: Auch bei Nahrungsergänzungsmitteln ist Vorsicht geboten, es sollte ein 30-minütiger Abstand zum Essen eingehalten werden.5
     

 

 

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    Referenzen

    1. Österreichische Lungenunion. Diagnostik und Therapie der Cystischen Fibrose. [Online.] Verfügbar unter: https://www.lungenunion.at/cystische-fibrose-webinar2022/ [Zugriff am 28. Jänner 2025].

    2. Lynch, Sh. Arzneimittel-Wechselwirkungen. Hrsg.: Merck & Co. [Online]. Verfügbar unter: https://www.msdmanuals.com/de/heim/medikamente/einflussfaktoren-f%C3%BCr-das-ansprechen-auf-arzneimittel/arzneimittel-wechselwirkungen [Zugriff am 28. Jänner 2025].

    3. Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz. Wechselwirkung. [Online.] Verfügbar unter: https://www.gesundheit.gv.at/lexikon/W/wechselwirkung-hk.html [Zugriff am 28. Jänner 2025].

    4. Pharmazeutische Zeitung online. Tabletteneinnahme: Essen und Trinken beachten. Hrsg.: Avoxa – Mediengruppe Deutscher Apotheker. [Online.] Verfügbar unter: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/2016-04/tabletteneinnahme-essen-und-trinken-beachten [Zugriff am 28. Jänner 2025].

    5. Simon, A. Wechselwirkungen – Medikamente – Ernährung. Hrsg.: CF-Austria. [Online.] Verfügbar unter: https://www.cf-austria.at/files/content/pdf/annette_simon_interaktionen_nahrungsmittel_medikamente.pdf [Zugriff am 28. Jänner 2025].

    6. Hentschel, H. et al. Bioverfügbarkeit. Hrsg.: DocCheck Community. [Online.] Verfügbar unter: https://flexikon.doccheck.com/de/Bioverf%C3%BCgbarkeit [Zugriff am 28. Jänner 2025].

    7. Bhupathiraju, Sh., Hu, F. Wechselwirkungen zwischen Nährstoffen und Medikamenten. Hrsg.: Merck & Co. [Online.] Verfügbar unter: https://www.msdmanuals.com/de/profi/ern%C3%A4hrungsbedingte-st%C3%B6rungen/ern%C3%A4hrung-allgemein/wechselwirkungen-zwischen-n%C3%A4hrstoffen-und-medikamenten [Zugriff am 28. Jänner 2025].

    8. Mukoviszidose-Hilfe Südtirol. Die Ernährungstherapie bei Mukoviszidose. [Online.] Verfügbar unter: https://www.mukoviszidose-bz.it/de/die-ernaehrungstherapie-bei-mukoviszidose [Zugriff am 28. Jänner 2025].

    9. Le, J. Verstoffwechselung von Arzneimitteln (Mobilisierung). Hrsg.: Merck & Co. [Online.] Verfügbar unter: https://www.msdmanuals.com/de/heim/medikamente/verabreichung-und-kinetik-von-arzneimitteln/verstoffwechselung-von-arzneimitteln-metabolisierung [Zugriff am 28. Jänner 2025].

    10. Mukoviszidose e. V. Kaftrio und andere Medikamente: Zusammentreffen in der Leber. [Online.] Verfügbar unter: https://blog.muko.info/blog/post/kaftrio-und-andere-medikamente-zusammentreffen-in-der-leber [Zugriff am 28. Jänner 2025].

    11. Stürmer, K. Medikamente richtig einnehmen. Hrsg.: Burda-Verlag Publishing. [Online.] Verfügbar unter: https://www.netdoktor.at/medikamente/medikamente-richtig-einnehmen/ [Zugriff am 28. Jänner 2025].

    12. Smollich, M. Ernährungsmedizinische Aspekte der neurologischen Pharmakotherapie. Diät und Information. 2016 Dec;6:10–21.

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