Mädchen das mit einer Inhalationsmaske inhaliert

Inhalationstherapie bei CF

Die Inhalationstherapie bei CF zur Verbesserung der Lungenfunktion
 

Das grundlegende Prinzip der Inhalation, z.B. erhitzten Wasserdampf einzuatmen, ist wohl den meisten Menschen bekannt, und wahrscheinlich hat so gut wie jede oder jeder in ihrem Leben bereits eine Inhalation, meist in Zusammenhang mit einer Erkältung, selbst durchgeführt. Das Grundprinzip ist bei cystischer Fibrose dasselbe, nur dass meistens auch inhalierbare Medikamente zum Einsatz kommen und die Intensität bzw. Häufigkeit der Inhalationen wesentlich höher ist.

Behandlungsroutine Inhalationsarten Hygiene Inhalation bei Kindern
 
Mann der einen Inhalator in der Hand hält

Die Inhalation als wichtiger Teil der Behandlungsroutine

 

Regelmäßige Inhalationen sind neben anderer medikamentöser Behandlung, Physiotherapie, gesunder Ernährung etc. ein wichtiger Bestandteil der CF-Therapie1. Sie werden bereits ab dem Kleinkindalter durchgeführt und sogar Babys können bereits mit Unterstützung inhalieren.2,3 Oft erfolgt die Inhalationstherapie in Kombination mit einer Atemwegs-Physiotherapie.4 
 

Die regelmäßige Inhalation ist gerade bei CF deshalb so wichtig, weil die mit den Dämpfen bzw. dem Pulver oder Spray eingeatmeten Medikamente direkt in die Lunge geraten und dadurch helfen, den zähflüssigen Schleim zu lösen sowie Entzündungen und Krankheitserreger zu bekämpfen. Zusätzlich kommen bronchienerweiternde Substanzen zum Einsatz. Dadurch fällt das Atmen wieder leichter.2

Grundsätzlich gibt es bei der Behandlung von CF zwei Arten der Inhalation, die in Frage kommen: Die Feucht- und Trockeninhalation.5 Wichtig für eine möglichst effektive Inhalation ist es auch, die richtige Atemtechnik anzuwenden. Die korrekte Vorgangsweise wird am besten gemeinsam mit der Physiotherapeutin oder dem Physiotherapeuten geübt. Dies gilt auch für die Handhabung des Inhalationsgeräts.6 

 

Feuchtinhalation5


Man spricht von Feuchtinhalation, wenn beim Inhalieren ein Wirkstoffdampf (Aerosol) eingeatmet wird. Der Dampf wird aus einer flüssigen Wirkstofflösung gewonnen und enthält das Medikament, welches mit Hilfe eines sogenannten Verneblers tief in die Lunge eingeatmet wird. Beim Vernebler unterscheidet man zwischen Kompressoren- und Membranverneblern.


 

Trockeninhalation


Zur Trockeninhalation zählt die Anwendung der Dosieraerosole bzw. der Trockenpulverinhalatoren.7 Bei Dosieraerosolen wird das Medikament mittels eines Treibgases zerstäubt und bei Pulverinhalatoren wird der Wirkstoff ohne Hilfe von Treibgasen mit speziell dafür entwickelten Inhalatoren fein vernebelt während der Inspiration eingeatmet.6

 

Auch bei der Trockeninhalation gelangt mit der Einatmung des Pulvers oder des Sprays der Wirkstoff tief in die Lunge. Der Hauptvorteil der Trockeninhalation liegt vor allem im geringeren Zeitaufwand für die Vorbereitung des Medikaments, der kurzen Inhalationszeit und der geringen Größe des Geräts.7 Deswegen eignen sich Trockeninhalatoren auch gut für Reisen.


 

Die Reihenfolge der Medikamenten-Inhalation2

Grundsätzlich legen die Ärztinnen und Ärzte fest, welche Medikamente in welcher Dosierung und Häufigkeit inhaliert werden sollen, wobei häufig eine bestimmte Reihenfolge empfohlen wird: 

 

  1. Bronchien erweitern: Die Öffnung der Atemwege kann die Atmung erleichtern und die tiefer liegenden Lungenbereiche für die folgenden Inhalationen öffnen.
     
  2. Abhusten des Schleims unterstützen: Hier kommen sogenannte "sekretolytische" Mittel zum Einsatz. Sie unterstützen den Vorgang der Verflüssigung von zähem Schleim.
     
  3. Entzündungen hemmen und antibakteriell wirken: Im dritten Schritt erfolgt die Inhalation von entzündungshemmenden und antibakteriellen Medikamenten, die durch die beiden vorangegangenen Schritte leichteren Zugang zu den Atemwegen haben.
     

 

Inhalationsmaske

Hygienemaßnahmen bei der Inhalation 


Bei der Inhalation ist es wichtig, auf die korrekte und regelmäßige Desinfektion des Inhalationsgeräts und seiner Bestandteile wie Mundstück und Maske etc. zu achten. Denn sonst können sich schädliche Keime ansiedeln, die über die Inhalationen in die Lunge gelangen und dort Infektionen auslösen. 

Aber auch die Medikamente sollten trocken, verschlossen und falls erforderlich gekühlt aufbewahrt werden. Zusätzlich sollten sich die Patientinnen und Patienten vor jeder Inhalation die Hände waschen und nach jeder Inhalation vor allem mit Steroiden zur Vermeidung von Pilzbelägen in Mund und Rachen den Mundraum ausspülen. Kleinkindern sollte etwas zu trinken gegeben werden und falls eine Maske verwendet wurde, sollte das Gesicht gewaschen werden.6

Ärztin die einem Kind eine Inhalationsmaske aufsetzt

Inhalation bei Kindern

 

Wie bei den Erwachsenen empfehlen sich auch für Kinder Düsen- oder Ultraschall-Vernebler. Kinder bis zu drei Jahren sollten mit einer Inhalationsmaske inhalieren. Ab drei Jahren ist es sinnvoll, auf die Inhalation mit einem Mundstück umzusteigen.8

 

Bei Kindern sollte auf die korrekte Sitzposition während der Inhalation geachtet werden, denn nur wenn das Kind aufrecht sitzt oder sogar steht, kann das Aerosol möglichst tief in die Atemwege gelangen.9

 

Was die Geräte anbelangt, so eignen sich für Kleinkinder Inhalatoren mit leisem Kompressor, langem Schlauch und kippbarer Maske am besten. Beispielsweise sitzen Kinder während der Inhalation gerne auf dem Schoß, weswegen ein langer Schlauch beim Inhalationsgerät hilfreich ist. 
 

Gerade für Kinder sind die zeitaufwändigen CF-Therapien sehr anstrengend und stellen auch die Eltern vor große organisatorische Herausforderungen. Generell ist es hilfreich, fixe Routinen im täglichen Ablauf zu integrieren. So ist es beispielsweise wichtig, täglich möglichst früh aufzustehen, um die morgendliche Inhalation ohne zu viel Zeitdruck durchführen zu können.10

 

Die Motivation kann auch durch Anreize wie kleine Belohnungen oder spielerische Zugänge unterstützt werden. Um die Atemtherapie bei Kindern zu erleichtern, hilft beispielsweise oft das "Tausendfüßler-Spiel"1, welches Eltern sowie Atemtherapeutinnen und -therapeuten gerne anwenden. Zuerst malt das Kind den Körper und den Kopf eines Tausendfüßlers auf ein Blatt Papier. Anschließend wird tief eingeatmet und möglichst lange durch das „Trainingsgerät“ ausgeatmet. Während der Ausatmung zeichnet das Kind die Beine des Tausendfüßlers. So lange ausgeatmet wird, wird auch gemalt. Wenn die Ausatmung vorbei ist, wird beim Bein nicht weitergemalt. Nun wird eine neue Farbe für das nächste Bein ausgesucht und dann folgt wieder Einatmung, Ausatmung und Malen. Das Spiel dauert so lange, bis das Kind mit dem Tausendfüßler zufrieden ist. Dabei müssen es natürlich keine tausend Beine sein :-)

Feuchtinhalation Icon

Feuchtinhalation:

Bei der Feuchtinhalation wird ein Wirkstoffdampf eingeatmet, welcher aus einer flüssigen Wirkstofflösung gewonnen wird. Diese Lösung enthält das Medikament, welches dadurch tief in die Lunge eingeatmet wird.4

Trockeninhalation Icon

Trockeninhalation:

Bei der Trockeninhalation wird das Medikament entweder mittels eines Treibgases zerstäubt (Dosieraerosole) oder mit speziellen Inhalatoren fein vernebelt eingeatmet (Pulverinhalatoren).5

Hygiene Icon

Hygiene:

Um Infektionen zu vermeiden, ist es wichtig, die Inhalationsgeräte und alle Bestandteile regelmäßig zu desinfizieren und sich vor jeder Inhalation die Hände zu waschen. Medikamente sollten außerdem trocken und verschlossen aufbewahrt werden.5

Inhalation Kinder Icon

Inhalation bei Kindern:

Kinder bis zu drei Jahren sollten mit einer Inhalationsmaske inhalieren, danach kann auf ein Mundstück umgestiegen werden.7 Besonders wichtig ist es, bei Kindern auf die korrekte Sitzposition zu achten, damit das Aerosol möglichst tief in die Atemwege gelangt.8

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